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Warum Urlaubs- und Weihnachtsgeld ein Nachteil sein kann

13.12.2024
Gehaltsverhandlung IT Personalberatung Norddeutschland
Hast du dich schon mal gefragt, ob Urlaubs- und Weihnachtsgeld wirklich so ein großer Vorteil sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen?

Warum Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Gehaltsverhandlungen ein Nachteil sein kann

In Gehaltsverhandlungen tauchen diese Sonderzahlungen oft auf, aber sie sind nicht immer der Gewinn, den viele erwarten. Vor allem, wenn dein Gehalt als „All-in-Betrag“ vereinbart wird, könnten diese Zahlungen sogar Nachteile mit sich bringen. In diesem Beitrag erklären wir dir, warum das so ist – und wie du bei deiner nächsten Verhandlung den besten Deal für dich herausholst.

Urlaubs- und Weihnachtsgeld: Kein wirklicher Bonus

Viele Arbeitgeber präsentieren Urlaubs- und Weihnachtsgeld als eine Art Zusatzleistung, um das Gehalt attraktiver wirken zu lassen. Doch lass dich nicht täuschen! Häufig handelt es sich dabei nur um eine Umverteilung deines Jahresgehalts. Das bedeutet, dass diese Beträge bereits in deinem Gesamtgehalt einkalkuliert sind – echte Zusatzleistungen sind sie also nicht.

Die Falle der Umverteilung

Stell dir vor, du verhandelst ein Jahresgehalt von 120.000 Euro brutto. Ohne Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird dieser Betrag auf 12 Monatsgehälter verteilt. Das ergibt ein monatliches Bruttogehalt von 10.000 Euro. Wird der gleiche Betrag jedoch auf 13 Gehälter aufgeteilt, schrumpft dein monatliches Einkommen auf 9.230 Euro brutto. Zwar bekommst du zwei zusätzliche Zahlungen im Jahr, aber am Ende bleibt dein Gesamtgehalt gleich.

Das Problem: Dein monatlicher Cashflow sinkt deutlich. Dadurch hast du weniger Flexibilität in deinem Alltag, während du auf die Sonderzahlungen warten musst.

Warum dein monatliches Gehalt wichtiger ist

Überlege mal: Die meisten deiner Ausgaben – von Miete über Versicherungen bis hin zu Freizeitaktivitäten – fallen monatlich an. Ein geringeres monatliches Einkommen bedeutet oft, dass du deinen Lebensstandard anpassen musst, obwohl du eigentlich das gleiche Jahresgehalt hast.

Zusätzlich kommt ein weiterer Punkt ins Spiel: Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden steuerlich oft höher belastet, weil sie als Einmalzahlungen gelten. Das heißt, von diesen Beträgen bleibt netto weniger übrig, als du vielleicht denkst.

Warum Arbeitgeber auf All-in-Gehälter setzen

All-in-Gehälter machen es für Unternehmen einfacher, Budgets zu planen. Für dich heißt das: Wenn ein Unternehmen mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld wirbt, handelt es sich dabei in den meisten Fällen um Gehaltsbestandteile, die sowieso in dein Jahresgehalt eingerechnet sind.

Trick zur Mitarbeiterbindung

Manche Arbeitgeber setzen Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezielt ein, um Mitarbeiter an sich zu binden. Schließlich musst du im Unternehmen bleiben, um diese Zahlungen zu erhalten. Klingt erstmal schlau – aber in der dynamischen IT-Branche, in der Fachkräfte wie du gefragt sind, solltest du dich nicht von solchen „Lockangeboten“ blenden lassen.

Wie du Gehaltsverhandlungen clever angehst

1. Setz auf ein faires All-in-Gehalt

Fordere ein Jahresgehalt, das deinen Vorstellungen entspricht – unabhängig davon, wie es ausgezahlt wird. Lass dir von Anfang an bestätigen, dass das Gehalt auf 12 Monatsgehälter aufgeteilt wird.

2. Klarheit schaffen bei Sonderzahlungen

Frag im Gespräch ganz offen: Werden Urlaubs- und Weihnachtsgeld zusätzlich gezahlt, oder ist das Teil des Gesamtpakets? So verhinderst du böse Überraschungen später.

3. Zeig, warum dir ein hoher monatlicher Cashflow wichtig ist

Argumentiere, dass ein gleichmäßiges Einkommen für deine finanzielle Planung essenziell ist. Arbeitgeber wissen es zu schätzen, wenn du deine Bedürfnisse klar und sachlich kommunizierst.

4. Was dein IT-Personalberater dazu sagt

Als IT-Personalberater in Norddeutschland erlebe ich es oft: Kandidaten denken, Urlaubs- und Weihnachtsgeld wären ein großer Vorteil, nur um später festzustellen, dass sie damit schlechter fahren. Mein Tipp: Geh selbstbewusst in die Verhandlung und lass dich nicht von Sonderzahlungen ablenken. Ein solides All-in-Gehalt gibt dir Sicherheit und Planbarkeit! 

Häufige Fragen zu Urlaubs- und Weihnachtsgeld

Wie unterscheiden sich All-in-Gehälter von Gehältern mit Sonderzahlungen?

Ein All-in-Gehalt verteilt das gesamte Jahresgehalt auf 12 Monate. Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld reduzieren dein monatliches Einkommen, obwohl das Jahresgehalt gleich bleibt.

Sind Sonderzahlungen steuerlich nachteilig?

Ja, Sonderzahlungen werden häufig höher besteuert, da sie als Einmalzahlungen in einem Monat zum regulären Gehalt hinzukommen.

Wie kann ich das Thema Urlaubs- und Weihnachtsgeld in der Gehaltsverhandlung ansprechen?

Sei offen und frag, ob diese Zahlungen zusätzlich zum Gehalt gezahlt werden oder Teil des Gesamtpakets sind.

Ist ein All-in-Gehalt in der IT-Branche üblich?

Ja, besonders in der IT-Branche bevorzugen viele Unternehmen transparente All-in-Gehälter, die einfacher zu planen sind.

Was ist der größte Vorteil eines All-in-Gehalts?

Ein konstanter monatlicher Cashflow, der dir finanzielle Sicherheit und Flexibilität bietet.

Kann ich auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten?

Absolut! Wenn du ein All-in-Gehalt bevorzugst, ist es völlig legitim, auf Sonderzahlungen zu verzichten und dafür ein höheres monatliches Gehalt zu verhandeln.

Fazit: Gehaltsverhandlungen mit klarem Fokus führen

Urlaubs- und Weihnachtsgeld mögen auf den ersten Blick verlockend wirken, doch sie sind oft nur eine geschickte Umverteilung deines Gehalts. Ein faires All-in-Gehalt gibt dir hingegen die Sicherheit, die du brauchst, und macht deine finanzielle Planung einfacher. Als IT-Fachkraft in Norddeutschland solltest du diese Punkte bei deiner nächsten Verhandlung im Hinterkopf behalten. Mit der richtigen Strategie sicherst du dir das Gehalt, das du wirklich verdienst – ohne versteckte Nachteile.

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