Am Ziel ist man jedoch noch nicht angekommen, denn vorher muss man nun auch in einem persönlichen Gespräch überzeugen. Etwas, das vielen Kopfschmerzen bereitet.
Es ist vollkommen okay, wenn man das Vorstellungsgespräch nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Es ist auch vollkommen okay, aufgeregt zu sein. Das kann einen sogar unter Umständen pushen. Die eigene Aufregung kann einem jedoch auch ziemlich im Weg stehen, weshalb es ratsam ist, sie nicht zu groß werden zu lassen.
Eines der besten Mittel, um die eigene Aufregung im Schach zu halten, ist daher eine gute Vorbereitung! Doch wie kann diese aussehen?
Basics klären
Es mag vielleicht banal klingen, aber man wird wesentlich entspannter in das Bewerbungsgespräch starten, wenn man sich rechtzeitig um die Basics gekümmert hat.
Dazu gehören die simplen Fragen, wo genau man eigentlich hin muss, wie man am besten dort hinkommt und wo man parken kann, sollte man beispielsweise mit dem Auto anreisen.
Außerdem ist es hilfreich, sich die Adresse sowie den Namen und die Kontaktdaten der Ansprechperson irgendwo zu notieren, um sie zur Hand zu haben, sollte man sie in der Aufregung vergessen.
Weiter ist es ratsam, im Voraus zu klären, ob man etwas mitbringen sollte, wie beispielsweise den eigenen Laptop.
Kleider machen Leute
Um nicht in zeitlichen Verzug zu geraten, sollte man sich auch unbedingt vorher überlegen, was genau man anziehen möchte. Es macht dabei durchaus Sinn, sich darüber zu informieren, was für den angestrebten IT-Beruf ein gängiges Outfit ist. Die Spannweite reich dabei von casual, also eher Alltagskleidung bei beispielsweise Programmierern, bis hin zu Anzug und Kostüm für Stellen im Führungsbereich oder bei häufigem Kundenkontakt.
Dabei spielt auch der Dresscode, der zum Mindset des jeweiligen Unternehmens passt eine wichtige Rolle. In einem Start-up wird das mit Sicherheit anders aussehen, als beispielsweise im Verwaltungsbereich.
Mit ein bisschen Recherche findet man meist schnell heraus, in welchem Bereich der Skala sich die angestrebte Stelle und das Unternehmen befindet. In jedem Fall sollte man ordentlich und gepflegt erscheinen. Das gilt auch dann, wenn man sich legerer kleidet.
Nicht zu vergessen, man sollte stets auch Kleidung wählen, mit der man sich wohl fühlt und nicht zu verkleidet wirkt, denn Kleidung sollte immer auch authentisch sein und den eigenen Typ unterstreichen.
Essentiell: Recherche über Stelle und Unternehmen
Einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Punkt in der Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch, betrifft die Recherche über das Unternehmen, für das man sich bewirbt sowie die betreffende Stelle.
Meist hat man diese Informationen bereits beim Verfassen des Motivationsschreibens schon einmal zusammengetragen und hat sie auch mit den eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten abgeglichen.
Dennoch sollte man diese Infos vor dem Vorstellungsgespräch noch einmal auffrischen. So kann man beispielsweise auf der Website des Unternehmens die Eckdaten nachlesen und sich darüber informieren, was gerade in der betreffenden Branche Aktuelles passiert.
Visualisierung des Vorstellungsgesprächs
Was ebenfalls dabei helfen kann, entspannter in das Bewerbungsgespräch zu starten, ist eine Visualisierung des Gespräches vorab. Natürlich kann niemand wissen, was genau auf einen zukommen wird, jedoch gibt es gewisse Punkte, nach welchen ein Bewerbungsgespräch im Normalfall abläuft:
Die Begrüßung
Wie bereits erwähnt, zählt es zu den essentiellen Basics, dass man den Namen der verantwortlichen Person kennt. Dies ist in den meisten Fällen die gleiche Person, mit der man bisher bereits telefonisch oder per Mail Kontakt hatte. Oft wird man im Voraus auch schon benachrichtigt, welche Personen zudem am Bewerbungsgespräch teilnehmen. Das können Personalverantwortliche, sowie Fachbereichsleiter oder bei kleineren Unternehmen auch Geschäftsleitungen sein.
Für manche ist es zwar nicht so leicht, sich Namen zu merken, gerade wenn man etwas aufgeregt ist. Aber man sammelt damit auf jeden Fall Pluspunkte, wenn man die Personen immer mal wieder mit ihren Namen anspricht oder im Gespräch erwähnt (zum Beispiel: „Wie Herr Müller vorhin bereits erwähnte…).
Diese kleine Geste verstärkt ein freundliches und interessiertes Auftreten.
Vorstellung der eigenen Person
Nach der Begrüßung und ein vielleicht ein bisschen Smalltalk über das Wetter oder die Anreise, wird man meist als Nächstes gebeten, etwas über sich selbst zu erzählen. Es kann sein, dass dafür Punkte, die man im Lebenslauf erfasst hat, als Ausgangslage dienen. Man sollte seinen eigenen Lebenslauf daher gut kennen!
Hierbei interessiert den potentiellen Arbeitgeber vor allem, was man bereits gemacht hat, wo man gerade steht und wo man sich in naher und ferner Zukunft sieht. Außerdem bleibt die Frage nach den Stärken und Schwächen meist nicht aus.
Für viele ist es dabei gar nicht so einfach über die eigene Person zu sprechen. Daher sollte man mögliche Antworten bereits im Voraus schon einmal formuliert haben, am besten laut und vielleicht sogar auch vor anderen Menschen, wie Freunden oder Familienmitgliedern.
Das hilft dabei, die Antworten flüssig zu präsentieren und nicht in’s Stocken zu geraten, wodurch man selbstsicher wirkt.
Und auch wenn der eigene Lebenslauf vielleicht Lücken aufweist, noch nicht so umfangreich ist oder man bei einer alten Arbeitsstelle gekündigt wurde - in jedem Fall gilt es Ruhe zu bewahren und offen über die Dinge zu sprechen. Denn auch die Gegenüber wissen: nobody’s perfect!
Spezifischer Fragenkatalog
Im weiteren Verlauf geht es dann detaillierter um die Stelle, die Arbeit, die Branche, das Unternehmen. Hier wird es sich auf jeden Fall auszahlen, im Voraus gut recherchiert zu haben!
Fragen, die im Vorstellungsgespräch für IT-Berufe vorkommen, sind beispielsweise folgende:
- Wie bleiben Sie auf dem neusten Stand im IT-Bereich?
- Welche Quellen nutzen Sie?
- Welche Entwicklung sehen Sie im IT-Bereich in den kommenden Jahren?
- Welche Erfahrung haben Sie mit der Technologie XY, mit dem Programm XY?
- Welche Projekte, an denen Sie bisher gearbeitet haben, fanden Sie interessant und warum?
- Mit welchen Misserfolgen mussten Sie bereits umgehen? Wie sind Sie mit bisherigen Misserfolgen umgegangen?
- Wie würden Sie folgendes Problem in Programm XY lösen?
- Wie würden sie folgenden Code verbessern?
- Welche Fähigkeiten zeichnet Sie für die Stelle als XY aus?
Und natürlich zuletzt die Fragen, auf die man unbedingt eine passende Antwort haben sollte, und das, ohne groß überlegen zu müssen:
- Warum möchten Sie gerne bei uns im Unternehmen arbeiten
- Warum haben Sie sich auf diese Stelle beworben?
Als Teil der Antwort empfiehlt es sich, auf die Vorzüge des Unternehmens einzugehen und sie mit den eigenen Anforderungen an einen Job in Verbindung zu bringen sowie noch einmal die persönlichen Fähigkeiten zu nennen und zu begründen, warum diese dem Unternehmen nützlich sind.
Sinn und Zweck des Bewerbungsgespräches - eine Gelegenheit für beide Seiten
Zu guter Letzt hilft es auch, wenn man sich vor Augen führt, wozu das Vorstellungsgespräch dient. Nämlich zur gegenseitigen Überprüfung, ob ein Arbeitsverhältnis Sinn macht.
Der potentielle Arbeitgeber möchte logischerweise überprüfen, ob die fachliche, aber auch die soziale Kompetenz mit den bisher eingereichten schriftlichen Bewerbungsunterlagen übereinstimmt und zum ausgeschriebenen IT-Job sowie natürlich auch zum Team und Unternehmen passt.
Wenn man sich daher bewusst macht, dass das umfangreiche Fragestellen sowie eventuell auch ein Überprüfen der Reaktion in Drucksituationen lediglich Werkzeuge sind, um die bestmögliche Besetzung zu finden, fällt der Umgang damit vielleicht etwas leichter und man nimmt das ganze auch nicht zu persönlich.
Und auf der anderen Seite kann man es auch so sehen, dass man nicht die einzige Person ist, die inspiziert wird. Man sollte das Vorstellungsgespräch daher auch als Möglichkeit sehen, die andere Seite, nämlich den potentiellen Arbeitgeber genauer unter die Lupe zu nehmen, um herauszufinden, ob es auch für einen selbst wirklich gut passt. Neugierde und Fragenstellen ist daher auch von Bewerberseite aus eine gute Idee und kann spannende Gespräche hervorbringen, die das Vorstellungsgespräch ebenfalls zu einer angenehmen Erfahrung werden lassen.