1. Deine Vorbereitung
Die Website des Unternehmens ist ein guter Ausgangspunkt. Wenn Du Dich auf einen IT-Job bewirbst, solltest Du über das Kerngeschäft des Unternehmens Bescheid wissen: die Branche, der Stellenwert in der Branche, die Zielgruppe, die anderen Standorte sind in jedem Fall wissenswert. Neue Produkte und Dienstleistungen solltest Du kennen. Wahrscheinlich hat die Website einen Recruiting-Bereich. Dort stehen meistens die zentralen Prinzipien der Arbeitgeberphilosophie. Doch bei allem, was Du auf der Website des Unternehmens findest, solltest Du nicht vergessen: Es sind ausschließlich Darstellungen, die vom Unternehmen selbst stammen.
Wenn Du wirklich an einem IT-Job interessiert bist, solltest Du einen Schritt weiter gehen. Informiere Dich, was andere Quellen über das Unternehmen schreiben. Mittlere und größere Unternehmen haben oft einen Wikipedia-Eintrag, auf dem Du Dir einen Überblick verschaffen kannst. Wenn Dich bestimmte Fakten neugierig machen: Auf Wikipedia-Seiten sind die Quellen der Informationen stets hinterlegt. Ganz unten im Eintrag unter den Reitern „Weblinks“ oder „Einzelnachweise“. Wo kein Eintrag in Wikipedia besteht, bietet sich die offene Google-Suche an.
Was Kandidatinnen und Kandidaten häufig übersehen (und in Bewerbungsgesprächen oft angesprochen wird), sind die aktuellen Unternehmensnachrichten. Sofern vorhanden, lohnt sich der Klick in den Presse-Bereich der Company-Website. Doch auch für den aktuellen Bereich gilt: Man sollte via Google checken, was andere über das Unternehmen berichten. Dazu eignet sich der News-Reiter bei der Google-Suche. Du findest ihn bei den Google-Ergebnissen unterhalb des Keywords. Dort, wo man die Suchergebnisse nach Bildern, Videos und Shopping-Treffern filtern kann.
Übrigens:
Fundierte Vorab-Infos sind die beste Vorbeugung. Davor, dass Dir im Erstgespräch eine simple Frage über die Zunge rutscht, die Du Dir hättest sparen können, weil die Antwort überall im Netz zu googeln ist. Deine persönliche Seehoff Personalberaterin bzw. dein persönlicher Personalberater unterstützt dich in deiner Vorbereitung mit essentiellen Informationen.
2. Deine Fragen ans Unternehmen
Wahrscheinlich ergeben sich aus der Recherche bereits Fragen, die Du Dir notieren solltest, damit sie Dir im Bewerbungsgespräch nicht untergehen. Obwohl die allgemeinen Fragen zum Unternehmen und seiner Entwicklung für die mittelfristige Perspektive wichtig sind, werden sie häufig von Bewerberinnen und Bewerbern vergessen. Verständlich einerseits, denn die unmittelbaren Fragen zur angepeilten Stelle stehen im Vordergrund. Ärgerlich andererseits, da die Unternehmensperspektive ein Kriterium für die Entscheidung ist, eine Stelle wirklich anzutreten oder auch nicht. Das gilt für alle Fragen: Ein (digitaler) Merkzettel hilft weiter. Darauf sollten selbst die Fragen notieren, von denen Du annimmst, dass Du sie auf keinen Fall vergisst. Zum Beispiel nach der Tätigkeit und dem Team, mit dem Du zusammenarbeitest.
10 Beispiele für Fragen zur Tätigkeit und dem Umfeld
- Wo werde ich eingesetzt?
- Warum ist diese Stelle extern ausgeschrieben?
- Hat sich die Stellenbeschreibung im Laufe der Zeit verändert?
- Wer arbeitet mit mir direkt zusammen?
- Wie funktioniert mein Team, dem ich zugeordnet werde?
- Wie würden Sie den Führungsstil der Personen beschreiben, die mir vorgesetzt sind?
- Gibt es einen direkten Vorgänger oder eine direkte Vorgängerin?
- Wenn ja, was hat diese Person gut gemacht, was nicht?
- Was sind die Erwartungen an meine Tätigkeit?
- Finden wir Zeit, uns meinen zukünftigen Arbeitsplatz anzusehen?
9 Beispiele für Fragen zum Arbeitsalltag und der Karriere
- Was muss ein Kandidat (aus Ihrer Sicht) mitbringen, um in dieser Position erfolgreich zu sein?
- Wie sieht die Einarbeitung aus?
- Was erwartet mich in den ersten drei Monaten meiner Tätigkeit? - Wie würden Sie meinen typischen Tagesablauf beschreiben?
- Mit welchen Hindernissen oder Widerständen muss ich möglicherweise umgehen?
- Welche Aufgaben haben für mich Priorität?
- An welchen kurzfristigen Zielen wird meine Arbeit gemessen?
- Wie werden in ihrem Unternehmen Talente und Stärken gefördert?
- Wie sieht die interne und externe Weiterbildung aus?
- Hat das Unternehmen vor, in nächster Zeit zu expandieren – und wenn ja, wie könnte ich davon betroffen sein?
Die Beispiele sollen nicht drüber hinwegtäuschen, dass das Erstgespräch vor allem ein lockerer Austausch sein sollte. Also mehr Gespräch als Verhör. Darum empfiehlt sich auf jeden Fall ein lockerer Einstieg. Der sogenannte Smalltalk gehört dazu, gerade bei der Einstellung. Man könnte auch kommunikative Kompetenz dazu sagen. Etwas Positives über das Unternehmen und die Anreise lässt sich immer finden. Oder etwas anderes, mit dem Du einen ersten positiven Eindruck hinterlässt, gerne spontan.
Übrigens:
Viele Punkte, die im Zusammenhang mit Deinen eigenen Wünschen und Ansprüchen stehen, findest Du im Blogbeitrag „Das A-Z für Corporate Benefits“
3. Deine Kleidung
Du musst die Gepflogenheiten im Unternehmen oder der IT-Abteilung nicht kennen, um bei der Wahl der Kleidung richtig zu liegen. Bei den Männern passt eine sportlich elegante Kombination immer. Frauen punkten mit einem Kostüm, Hosenanzug oder eine Kombination aus Rock oder Hose und Blazer in klassischen Farben wie grau, dunkelblau, schwarz, anthrazit, beige oder braun. Jede (sportlich) elegante Kleidung passt. In der IT muss es nicht das klassische Business-Kostüm sein, was nicht bedeutet, dass es verkehrt ist. Es kommt auf Position und Branche an. Banken, Versicherungen, Kanzleien oder Consultingfirmen zählen zu den konservativen Branchen, Kreativagenturen eher zu den progressiven Adressen. Wer sich im konkreten Fall unsicher ist: lieber etwas zu klassisch als etwas leger.
Trotzdem gibt es Empfehlungen, die für alle Bewerbungsgespräche gleichermaßen gelten: Das persönliche Wohlgefühl ist wichtig. Nichts sollte verkleidet wirken. Gepflegtes Erscheinungsbild ist selbstverständlich. Am besten wählst Du Deinen Bewerbungsstyle so, dass Du während des Gespräches keinen Gedanken daran verschwenden musst. Eher zu dezent als zu auffällig. Schließlich soll beim Bewerbungsgespräch der Charakter überzeugen – und nicht der besondere Look. Spezialtipp für Männer: Bitte von knalligen Farben und verrückten Mustern absehen. Merke: Es hilft in den meisten Fällen beim Bewerbungsgespräch Charakter zu zeigen, doch damit ist nicht der persönliche Look gemeint.
Übrigens:
Die Tipps für den Dresscode gelten ebenso für Bewerbungsgespräche am Bildschirm. Ohne jeden Abstrich. Und falls Du dir unsicher sein solltest, dann unterstützt dich Deine persönliche Seehoff Personalberaterin bzw. dein persönlicher Personalberater mit weiteren Tipps.
4. Deine Nachbereitung
Zum angenehmen Bewerbungsgespräch gehört im Nachgang eine entsprechende Mail. Es hat sich bewährt, diese Mail zu schreiben, solange die Erinnerung an die Details frisch sind, gerne am Tag nach dem Vorstellungsgespräch. Die Mail sollte direkt an die Ansprechperson im Unternehmen gerichtet werden, also die Person, die das Bewerbungsgespräch geführt hat. Üblicherweise bedankt man sich für die nette Atmosphäre und bekräftigt gegebenenfalls, dass man gerne im Unternehmen arbeiten will. Die E-Mail ist eine kleine Geste. Aber eine, die von den Personalverantwortlichen geschätzt wird.
Allerdings solltest Du darauf verzichten, Punkte anzusprechen, die im Bewerbungsgespräch vergessen wurden, oder mit denen Du nicht zufrieden warst. Solche Inhalte gehören in eine zweite Runde oder ein vertiefendes Bewerbungsgespräch. Damit Du nichts davon vergisst, ist es praktisch, sich diese Inhalte zu notieren: Was war gut, was war schlecht am Unternehmen und der Stelle, die angeboten wird? Könntest Du Dir vorstellen, die angebotene Position auszufüllen? Oder gibt es Hindernisse und Unsicherheiten, die eventuell darauf hindeuten, dass andere IT-Positionen bessere Chancen bieten?
Die Antworten auf diese und andere Fragen sich kurz vor Augen zu führen und gegebenenfalls zu notieren, hat sich in vielen Fällen bewährt, – vor allem dann, wenn mehrere Stellen im Rennen sind. Darüber hinaus bietet die Nachbereitung die Möglichkeit, sich selbst weiter zu entwickeln. Voraussetzung dafür ist es, mit sich selbst ehrlich zu bleiben und sich eventuell Fehler und Ungeschicklichkeiten einzugestehen. Dazu gehört aber auch: die eigenen Stärken nochmal zu genau identifizieren. Damit bleibt ein gutes Gefühl. Das hebt die Motivation und macht Mut für eine nächste Runde, die eventuell ansteht.
Übrigens:
Besprich Deine Eindrücke auf jeden Fall mit deiner Seehoff Personalberaterin bzw. deinem persönlichen Personalberater um im selben Atemzug die nächsten Schritte gemeinsam abzustimmen. Gemeinsam zum neuen Traumjob!
Bildquelle: Pixabay / RyanMcGuire